Kleine Karpfen ohne Ende
Kleine Karpfen sind beim Stippen sicher eine willkommene Abwechslung zu den meist gefangenen Weißfischen. Sie können allerdings auch unheimlich nerven, wenn sie massenhaft auftreten. Was du dagegen tun kannst, zeige ich dir in diesem Beitrag.
Wo gibt es kleine Karpfen?
Bereits ein Jahr vor dieser Session hörte ich davon, dass im Saale-Altarm in Nienburg viele kleine Karpfen gefangen werden. Das machte mich als leidenschaftlicher Kopfrutenangler etwas neugierig, so dass ich der Sache bei nächster Gelegenheit auf den Grund gehen wollte.
Diese nächste Gelegenheit kam aber erst ein Jahr später, als mich ein Angelfreund bat, mit ihm gemeinsam den Saale-Altarm einmal mit der Kopfrute zu testen. Ich hatte dort auch noch nie gestippt und war ebenfalls gespannt.
Bei einer Wassertiefe von etwas mehr als 2 m auf der 11m-Bahn bereiteten wir je zwei Montagen mit etwa 1g Tragkraft vor.
Futter und Köder
Normalerweise sollten in einem derartigen Gewässer reichlich Rotaugen und Skimmer sowie Brassen vorkommen. Unser Futter richteten wir danach aus und verwendeten eine leichte, dunkle Fertigmischung, die wir mit etwas gemahlenem Hanf verfeinerten. Sollten sich kleine Karpfen zeigen, so werden auch sie mit dem Angebot zufrieden sein.
Das Futter feuchteten wir erst am Gewässer an, so dass es noch recht aktiv war. Es war erst Anfang Mai, so dass wir nicht mit einer Fischinvasion rechnen konnten. Ein etwas aktives Futter sollte also die noch immer etwas trägen Fische aktivieren und zum Futterplatz locken.
Pinkies, Maden und Caster sind immer fängig und sorgen besonders im Frühjahr für eine extra Portion Proteine, die die Fische nach der Winterpause gerne annehmen.
Startfütterung
Zur Startfütterung bereitete ich für meine beiden Futterplätze auf 12,5 m und 11 m (näher am Ufer war der Untergrund sehr uneben) je 3 Bälle Futter mit Ködern vor.
Die lange Bahn sollte mein Startplatz sein, so dass ich dort die Bälle nur leicht zusammendrückte, um schnelle Lockwirkung zu erzielen. Ein paar lose Köder beschleunigen ebenfalls den Lockeffekt.
Die 11m-Bahn wollte ich später befischen. Dort versenkte ich 3 harte Bälle.
Mit dem Polecup konnten wir unsere beiden Futterplätze sehr präzise anlegen und hofften auf zahlreiche Weißfische und eventuell kleine Karpfen.
Kleine Karpfen und keine Weißfische
Sofort nach dem Einsetzen der Montage kam der erste Biss und ich erwartete ein Rotauge oder einen anderen Weißfisch. Doch es war ein kleiner Karpfen, der sich den ersten Pinky am 18er Haken schnappte.
Ich freute mich zunächst über den schnellen Erfolg und setzte die Montage wieder ein. Es erfolgte unmittelbar darauf der nächste Biss, der „zufällig“ wieder einen kleinen Schuppenkarpfen brachte. Ich ahnte Schlimmes, was sich kurz darauf auch bestätigte.
Im 30-Sekunden Takt bissen die kleinen Karpfen und ließen den anderen Weißfischen keine Chance. Kleine Karpfen sind, wenn sie in großer Stückzahl auftreten, sehr dominant am Futterplatz. Einzig die Ukeleis, die von den aufsteigenden Partikeln des aktiven Futters angezogen wurden, konnten sich hin und wieder mal eine Made schnappen, bevor sie in einem der sicher 100 hungrigen Karpfenmäuler gelandet wäre.
Kleine Karpfen ohne Ende – Taktikänderung
Falls du mein E-Book „Weißfische richtig anfüttern“ bereits kennst, dann weißt du, dass das Futter für dich die einzige Möglichkeit ist, das Geschehen unter Wasser zu beeinflussen.
Ich versuche mir immer ein genaues Bild der Geschehnisse unter Wasser zu machen, indem ich das Beißverhalten bezüglich der Futtertaktik interpretiere.
Was ich jetzt vor meinem geistigen Auge sah, waren unzählige kleine Karpfen, die aus Futterneid jetzt sogar schon den sinkenden Ködern entgegen schwammen, so dass sich die Pose nach dem Einsetzen gar nicht mehr absenkte und aufstellte. Es hätte einfach gereicht, nach jedem Einwurf bis 3 zu zählen und dann den Anhieb zu setzen.
Die größte Freude in dieser Situation war der einzige Spiegelkarpfen, der sich unter den unendlich viele Schuppis wohl sicher etwas „nackt“ vorkam :-).
Doch nun zur Taktikänderung. Wer könnte es „wagen“, in das Gewusel der kleinen Karpfen einzudringen? Was müsste ich einem solchen mutigen Fisch bieten?
Ganz klar: FUTTER!
Unsere einzige Chance war die Flucht nach vorne. Wenn ein vom Winter ausgehungerter Brassen, der vielleicht noch im Laichgeschäft steht, eine ordentlich Portion Futter und leckere Maden und Caster sieht, dann traut er sich sicher in das Karpfengewusel, um sich auch ein Stück vom Kuchen zu sichern. Das war der Plan!
Hat der Plan funktioniert?
Ich bereitete für den mittlerweile einzigen Platz auf der 11m-Bahn (der Wind war zu stark geworden für die lange Bahn) etwa 10 Bälle Futter ohne Köder und 5 Bälle mit reichlich toten Maden und Castern vor, die ich dann allesamt mit dem Polecup versenkte.
Keine 10 Minuten nach der massiven Nachfütterung kam der ersehnte Biss und ich konnte einen schönen Brassen landen. Der Plan hatte funktioniert.
Wie du siehst, kannst du mit einer guten Futtertaktik auch in schwierigen Situationen das Geschehen unter Wasser zu deinen Gunsten verändern.
Wenn du mit deiner Futtertaktik ebenfalls erfolgreich sein und immer das best mögliche Fangergebnis erreichen möchtest, dann empfehle ich dir mein neues E-Book im PDF-Format.
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Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Erfolg beim Ausprobieren!
René
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