Das Angeln mit Maden im kleinen Fluss ist eine einfache und preiswerte Möglichkeit, Rotaugen und andere Weißfische an den Haken zu bekommen. Ich zeige dir in diesem Bericht, was du insbesondere bei der Köderführung beachten solltest, um erfolgreich im kleinen Fluss zu angeln.
Gewässer und Angelstelle
Ich habe mir für diesen Bericht einen kleinen Fluss mit einem guten Bestand an kleinen Weißfischen ausgesucht. Eine ruhige Strömung und etwa 2 m Wassertiefe bei sauberem Grund lassen eine exakte Köderführung mit der Kopfrute zu, die ich dir weiter unten näher beschreiben werde.
Ausrüstung zum Angeln mit Maden im kleinen Fluss
Für das Angeln mit Maden im kleinen Fluss ist die Kopfrute mit Sicherheit die präziseste und damit erfolgversprechendste Methode.
Ich montierte eine 3g-Tropfenpose an einer 14er Hauptschnur mit 10er Vorfach. Mit einem 1,4 mm starken Gummi wäre es kein Problem, auch mittlere Döbel und Alande sicher zu landen. Ein 16er Haken, an dem ich auch zwei Maden gut anködern konnte, komplettierte die Montage.
Futter und Köder
Für das Angeln mit Maden im kleinen Fluss stellte ich ein Fließwasserfutter her, wie ich es in meinem E-Book „Weißfische richtig anfüttern“ ausführlich für dich beschrieben habe.
Als Köder empfehle ich normalerweise tote Maden, denn diese zerstören den Futterball nicht und werden von größeren Fischen gern genommen (siehe E-Book). An diesem Tag entschied ich mich aber aus folgenden Gründen bewusst für lebende Maden:
Im Fluss gibt es viele kleine Rotaugen und Döbel, die gerne lebende Maden fressen.
Die ruhige Strömung zerstört die Futterbälle nicht zu schnell, so dass sie trotz der lebenden Maden einige Zeit halten.
Zur Startfütterung beim Angeln mit Maden im kleinen Fluss cuppte ich 10 Bälle in die Flussmitte. Diese sollten mit ihren abtreibenden Partikeln die Fische zunächst auf den Futterplatz aufmerksam machen.
Beobachtungen am Futterplatz
Wenn mein Angelgewässer klar ist, werfe ich immer einen Futterball ins flache Wasser, um zu sehen, wie er sich auflöst und wie lange das ungefähr dauert.
Wenn sich auch Fische in der Uferzone aufhalten, dann kann ich auch gut beobachten, in welchem Bereich der Futterstelle sie stehen und auf welche Weise sie auf das Futter und die eingebackenen Maden reagieren.
Wie du auf dem Bild siehst, hielten sich fast alle Fische stromab von den Futterbällen auf, um kleine abtreibende Partikel zu schnappen. Nur wenige von ihnen interessierten sich für die deutlich sichtbaren Maden im Futterball.
Ich habe daraufhin meine Montage mit beködertem Haken unmittelbar über den im Uferbereich liegenden Futterball treiben lassen und siehe da, die Fische haben nach der Hakenmade geschnappt.
Es ist also davon auszugehen, dass vor allem Kleinfische lieber einen treibenden Köder über dem Futterball nehmen als die Maden vom Grund oder aus dem Futterball aufzusammeln.
Köderführung beim Angeln mit Maden im kleinen Fluss
Für deine Köderführung lässt sich aus diesen Beobachtungen schlussfolgern, dass du deinen Hakenköder leicht verzögert direkt über den Futterbällen treiben lassen solltest.
Um das zu erreichen, lotest du deine Montage zunächst so aus, dass der gesamte Posenkörper aus dem Wasser schaut, wenn das Lotblei am Haken befestigt ist.
Entferne dann das Blei und lass die Montage mit halber Strömungsgeschwindigkeit über den Angelplatz treiben. Stolpert die Pose, dann stelle so lange immer wieder wenige Zentimeter flacher bis die Pose ohne Ruckeln durchtreibt.
Wenn sie beim ersten Durchtrieb nach dem Ausloten nicht wackelt, dann stelle stückweise tiefer bis du Grundberührung hast und dann wieder etwas flacher.
Wenn du das exakt hinbekommst, dann weißt du, dass jede unnatürliche Posenbewegung beim Angeln ein Biss sein kann. Markiere anschließend diese Tiefe an deinem Kit.
Mit dieser Grundeinstellung kannst du nun während des Angelns experimentieren. Stelle etwas tiefer, wenn du die Montage langsamer führst oder blockierst.
Stelle flacher, wenn du die Montage schneller führen möchtest.
Je nach Strömungsgeschwindigkeit und Wassertiefe treiben deine Futterbälle nach dem Einwurf noch etwas ab. Trotzdem ist es gut zu wissen, wo genau sie sich am Grund befinden. Du musst nämlich gewährleisten, dass deine Montage in der richtigen Tiefe treibt, sobald dein Köder den Futterplatz erreicht.
Setze also deine Montage genügend weit oberhalb deines Futterplatzes ein, warte bis sie sich streckt und senke sie dann unter leichter Bewegung in Strömungsrichtung ab. Dieser Vorgang lässt sich schwer beschreiben, du wirst aber am Wasser schnell den Dreh raus bekommen. Wichtig ist, dass die Montage immer gestreckt ist, so dass du auch auf Bisse beim Absenken regieren kannst, was Ukeleis liebend gerne machen.
Angeln mit Maden im kleinen Fluss – die Session
Nach meiner Startfütterung ließ ich die Montage wie gerade beschrieben über den Futterplatz treiben und konnte sofort ein kleines Rotauge fangen, dem danach noch einige weitere folgten.
Im weiteren Verlauf mischte sich immer wieder mal ein Ukelei in die Rotaugenserie. Du merkst das daran, dass sich deine Pose meist nicht wie gewohnt aufstellt, sondern schräg im Wasser liegt.
Nach dem ersten kleinen Barsch war es Zeit zum Nachfüttern. Kleine Barsche sind ein hervorragender Indikator für den richtigen Zeitpunkt zum Nachfüttern. Warum das so ist, zeige ich dir in meinem E-Book „Weißfische richtig anfüttern“.
Ich legte mit dem Polecup zwei Futterbälle mit einigen Maden nach. Die nachfolgenden Rotaugen waren dann größer als die ersten.
Ich weiteren Verlauf stellte sich ein Schwarm auf meinem Futterplatz ein, den ich durch regelmäßiges Nachfüttern lange halten konnte.
Am Ende der Session, als ich nochmal verstärkt Maden fütterte, zeigten sich nach wie vor keine Döbel oder Alande. Etwa 50 Rotaugen sind aber auch nicht schlecht.
Weißfische richtig anfüttern
Wie du siehst, ist neben der richtigen Köderführung auch eine durchdachte Futtertaktik für deinen Erfolg entscheidend.
Aus diesem Grunde habe ich für dich alle wichtigen Grundlagen sowie jede Menge Tipps und Tricks in meinem bereits erwähnten E-Book (im PDF-Format) zusammengetragen.