Richtig anfüttern mit dem Polecup
Die Möglichkeit, das Anfüttern mit dem Polecup durchzuführen, ist einer der entscheidendsten Vorteile, die du beim Angeln mit der Kopfrute hast. Richtig angewendet, kannst du mit dem Cup dein Futter punktgenau platzieren. Wie du dabei geschickt vorgehst, um alle Vorteile optimal zu nutzen, zeige ich dir in den folgenden Tipps:
Wirf deine Futterbälle senkrecht ab
Das Werfen von Futterbällen mit der Hand hat den Nachteil, dass die Flugkurve kein senkrechtes Eintauchen ermöglicht. Der Ball driftet unter Wasser ab und erreicht je nach Wassertiefe erst deutlich hinter der Einwurfstelle den Gewässerboden.
Beim Anfüttern mit dem Polecup kannst du hingegen deinen Futterball genau senkrecht unter der Rutenspitze absenken. Voraussetzung ist, dass dein Ball nicht aus dem Cup herausrollt. Dadurch wird er nämlich leicht in Drehung versetzt, so dass er ein Stück abseits von der beabsichtigten Stelle den Grund erreicht.
Um das zu vermeiden, solltest du deinen Futterball kugelrund formen. Er muss so groß sein, dass er im Polecup leicht festklemmt. Somit kannst du über der Abwurfstelle deine Kopfrute um 180° drehen und die Kugel ohne Drall herausfallen lassen. Falls sie noch festklemmen sollte, dann klopfe mit der Hand leicht auf das Handteil deiner Rute.
Sollte der Gewässerboden abschüssig sein, würde ein kugelrunder Futterball bei hartem Grund allerdings an eine andere Stelle rollen. In dieser Situation musst du einen Kompromiss eingehen und deine Futtergabe deformieren.
Markiere genau die Stelle, wo dein Futter liegt
Während du dein Futter wie eben beschrieben cuppst, solltest du dir diese Stelle genau markieren. Diese ganze Präzision mit der Form des Futterballs wäre nämlich sonst umsonst.
Die Richtung kannst du leicht durch einen Marker am gegenüber liegenden Ufer im Kopf festhalten.
Wenn du dir nun die Richtung genau gemerkt hast, brauchst du jetzt noch die zweite Koordinate, nämlich die Entfernung von deinem eigenen Ufer. Mit deiner Kopfrute und deiner Kiepe kannst du diese äußerst exakt festlegen.
Viele Angler nutzen diese Möglichkeit aber nicht optimal, weil sie zu faul sind oder es nicht besser gelernt haben. Im Ergebnis wissen sie nicht, wo ihr Futterplatz genau liegt, was für den maximalen Erfolg essentiell wichtig ist.
Besonders bessere Fische stehen oft neben oder hinter dem Futterplatz. Diese Stellen präzise zu beangeln, erfordert die genaue Kenntnis der Lage deines Futters. Auch im Winter, wenn du nur einen sehr kleinen Futterplatz hast, auf dem du die wenigen Fische konzentrieren willst, solltest du diesen auch genau mit deiner Montage wieder finden und nicht einen halben Meter daneben fischen.
Angelst du in voller Länge deiner Kopfrute, dann kannst du dein kurzes Extension-Teil optimal als Marker benutzen. Eigentlich wurde dieses entwickelt, um das Ende der Rute vor mechanischen Zerstörungen zu schützen (Zerdrücken mit der Hand, Aufprall an Steinen usw.).
Die folgende Abbildung zeigt dir eine Möglichkeit, wie du mit und ohne Extension-Teil sowie deiner Kiepe mehrere Entfernungen genau markieren kannst:
Bild 1:
Lege die Mitte deines Futterplatzes beim Cuppen fest, indem du dein Extension-Teil dabei am hinteren Rand deiner Sitzfläche bündig hältst.
Bild 2:
Mit Hilfe deiner Aufnahmeschlaufe am vorderen Ende deiner Sitzfläche kannst du nun exakt 20 – 30 cm weiter entfernt von der Futterplatzmitte fischen.
Bild 3:
Du angelst genau in der Mitte deines Futterplatzes. Voraussetzung ist, dass dein Cupping-Kit genau so lang ist wie deinen Kits zum Angeln. Ist das nicht so, dann musst du diesen Nachteil unbedingt beheben.
Bild 4:
Ohne Extension-Teil kannst du nun exakt vor deinem Futterplatz angeln.
Falls du deinen Futterplatz näher am Ufer anlegst, dann kannst du am Griffteil deiner Kopfrute auch verschiedene Markierungen machen. Halte die Rute dann so, dass diese Striche genau an deinem Ellenbogen sind.
Füttere auch loses Futter und lose Köder
Das Anfüttern mit dem Polecup schließt auch die Möglichkeit ein, loses Futter und lose Köder auf einer kleinen Fläche einzubringen. Besonders in der Anfangsphase deiner Angelsession oder bei weichem Grund sind harte Futterbälle kontraproduktiv.
Falls du zusätzlich zu deinen Futterkugeln auch lose Köder nachfüttern möchtest, dann kann das zum Problem werden, wenn du noch wenig Übung hast. Der mit losen Ködern gefüllte Cup ist in diesem Fall sehr leicht. Jeder größere Ruck an deiner Kopfrute führt meist zum Heraushüpfen des Inhaltes, bevor dieser seinen Bestimmungsort erreicht.
Um außerdem Zeit zu sparen, solltest du deine losen Köder deshalb zusammen mit einem Futterball cuppen.
Obwohl Geräusche in manchen Fällen die Fische anlocken, kannst du beim Anfüttern mit dem Polecup den Inhalt direkt an der Wasseroberfläche quasi lautlos abkippen. Tauchst du dabei deinen Cup zur Hälfte ein, wird auch der Drall deines Futterballs abgebremst.
Weitere Tipps und Tricks
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar nützliche Tipps zum richtigen Anfüttern mit dem Polecup geben. Sei nicht zu faul, diese auszunutzen, auch wenn es dadurch etwas länger dauert. Der Erfolg wird dir recht geben.
Falls du an weitere derartigen Tipps und Tricks interessiert bist, dann empfehle ich dir meine beiden E-Books „Friedfischangeln mit Köpfchen“. Diese einzigartige Sammlung direkt für Stipper aus meinen mehr als 45 Jahren am Wasser findest du in keinem anderen Buch.
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Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Erfolg beim Ausprobieren!
René
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