Angeln mit Pinkies im Winter
Das Angeln mit Pinkies im Winter ist eine der erfolgreichsten und einfachsten Methoden, um Rotaugen und andere Weißfische an den Haken zu bekommen. In diesem Bericht zeige ich dir, wie du dein Angelgewässer richtig auswählst und dein Futter, die Pinkies sowie deine Kopfrute optimal einsetzt.
Die Wahl des richtigen Gewässers
Im Winter, wenn das Wasser kalt ist, hat die richtige Gewässerwahl für deinen Fangerfolg entscheidende Bedeutung. Kanäle oder andere Gewässer mit leichter Strömung sind meist Hot Spots, weil die Fische wegen der Wasserbewegung eher Nahrung aufnehmen als in stehenden Gewässern.
Stehen dir nur letztere zur Verfügung, dann musst du mit der richtigen Taktik deine Fangaussichten optimieren. Es kann dir dann trotzdem passieren, dass du in dem Gewässer deiner Wahl nichts fängst, obwohl du alles richtig gemacht hast. In diesem Fall ist dann der Wechsel des Angelgewässers die einzige Möglichkeit, doch noch Fische an den Haken zu bekommen.
Für diesen Bericht habe ich mich mit meinem Angelfreund Christian Arendt verabredet, um ein unbekanntes Gewässer zu testen. An vielen meiner Hausgewässer sind die Fische im Winter ziemlich beißfaul, so dass ich oft nichts gefangen habe. Es ist dann sehr spannend, neue Gewässer zu testen, um zu schauen, ob dort die Fische im Winter beißen.
Unsere Wahl fiel auf den 0,75 ha großen Badeteich Vockerode, der einen guten Bestand an Weißfischen haben soll.
Bei einer ersten Gewässerbegehung stellte ich fest, dass der See auf Grund der zahlreichen Regenfälle im Winter 2023/24 randvoll mit Wasser war. Auf einem Luftbild vom Sommer war die Wasserfläche nur etwa halb so groß.
Gerade beim Angeln im Winter ist es essentiell wichtig zu wissen, wo sich die Fische aufhalten. Je kleiner das Gewässer, desto leichter findest du deren Aufenthaltsort. Wir wollten es trotzdem probieren und bereiteten alles akribisch vor.
Das richtige Futter zum Angeln mit Pinkies im Winter
Zum Angeln mit Pinkies im Winter in einem stehenden Gewässer sollte unser Futter besondere Eigenschaften erfüllen.
Es musste sehr fein sein, um den Fischen keine größeren Partikel zu bieten, die sie sättigen könnten. Um das zu erreichen, siebten wir mit einem feinmaschigen Sieb aus zwei Tüten Rotaugenfutter die groben Bestandteile heraus.
Danach färbten wir es mit Futterfarbe schwarz, so dass sich die kleinen Weißfische im klaren Wasser ohne Scheu auf das Futter stellen konnten.
Um die Fische über möglichst viele Sinne auf unseren Futterplatz aufmerksam zu machen, wollten wir zwei Futterstellen mit unterschiedlichem Aroma anlegen. Eine sollte neutral sein, die andere sehr süß.
Manche Angler empfehlen im Winter viel Salz, was zwar nicht falsch ist, aber auch nicht sehr produktiv. Salz löst sich im kalten Wasser wesentlich schlechter auf als Zucker. Um eine schnelle Lockwirkung zu erzielen, setzten wir also auf Süßstoff.
Die wichtigste Eigenschaft von allen war die richtige Konsistenz unseres Futters. Ein schwerer und klebender Futterball, der nach dem Einwurf halb im weichen Gewässergrund verschwindet, wäre extrem kontraproduktiv.
Wir wollten deshalb ein leichtes Futter herstellen, das die toten Futterpinkies zwar bindet, sie aber am Grund sofort frei gibt. Zu diesem Zwecke feuchteten wir das Trockenfutter mit dem Futterquirl gerade so weit an, dass es Bindung hatte. Somit erzielten wir gleichzeitig eine hohe Aktivität, denn das Futter enthielt noch leichte Partikel, die Aufsteigen konnten und weitere Aufmerksamkeit erregen würden.
Startfütterung beim Angeln mit Pinkies im Winter
Am Gewässer angekommen, musste wir unsere Ausrüstung zunächst 200 Meter schleppen, denn die Wiesenwege waren wegen der häufigen Regenfälle zu weich, um sie mit dem Auto befahren zu können.
Wir wählten leichte Montagen (0,5 g Tragkraft, 12er Hauptschnur mit 0,08 mm Vorfach, 20er Haken) und loteten je zwei gleich tiefe Angelstellen (etwa 2,50 m) auf 13 m aus.
Zur Vorbereitung der Startfütterung beim Angeln mit Pinkies im Winter gaben wir zunächst in je 1 Liter Futter (neutrales und süßes) 50 – 60 tote Pinkies.
Jeden Platz befütterten wir mit 3 Polecups:
- 1 Cup loses Futter,
- 1 leicht gedrückter Ball,
- 1 fest gedrückter Ball.
Es sollte am Grund ein etwa 50 x 50 cm großer Futterteppich entstehen, der schnell seine Lockwirkung (Geruch und aufsteigende Partikel) entfaltet und die losen Pinkies wie Sterne am Himmel sichtbar macht (optische Auffälligkeit).
Aktionen bis zum ersten Biss
Beim Angeln mit Pinkies im Winter dauert es je nach Aufenthaltsort der Fische zum Teil recht lange bis zum ersten Biss. Um während dieser Zeit ständig neue Geruchsreize zu setzen, müsstet du häufiger füttern, was den Platz schnell verderben kann.
Aus diesem Grund schossen wir im Abstand von etwa 2 Minuten ständig 5 – 7 Pinkies mit der Schleuder zu den Futterplätzen, um vorbeikommende Fische optisch aufmerksam zu machen.
Sollten Fische dann den Platz gefunden haben, dann hast du durch das Cuppen kleinster Mengen Pinkies (mit dem Toss-Pot) eine gute Möglichkeit, die Fische am Platz zu halten. Weiteres Grundfutter ist dann nicht mehr sinnvoll oder sogar kontraproduktiv (Sättigung).
Falls die Fische den sinkenden Pinkies entgegen schwimmen, dann kannst du sie auch mit einer flacher gestellten Montage im Mittelwasser fangen.
Soweit war zumindest unser Plan. Zum Anbiss kam es allerdings nicht, obwohl wir uns fast 3 Stunden bemühten. Auch ein erneutes Nachfüttern nach 2 Stunden brachte kein Ergebnis.
In der letzten halben Stunde schossen wir noch mehr lose Pinkies und suchten die Fische in den oberen Wasserschichten, was aber leider auch keine Bisse brachte.
Wenn du meine Berichte kennst, dann weißt du sicher, dass Aufgeben unsere letzte Option darstellt. Eine gründliche Fehleranalyse brachte folgendes Ergebnis:
Planänderung beim Angeln mit Pinkies im Winter
An unser beschriebenen Taktik waren keine gröberen Fehler zu erkennen. Es hielten sich schlicht und einfach keine Fische in unserer Kopfrutenreichweite auf, so dass unsere Lockversuche vergeblich waren.
Wie ich eingangs erwähnte, ist das leider in vielen stehenden Gewässer im Winter der Fall. Die Fische stehen in dichteren Schwärmen an bestimmten Stellen, die oft schwer zu finden sind. In größeren Gewässern ist das meist weitab vom Ufer. Mit einer Feederrute hätten wir die Möglichkeit gehabt, in der Gewässermitte zu angeln oder andere entfernte Bereiche auszuprobieren.
Das viele Regenwasser im Vockeroder Badeteich sowie die milden Lufttemperaturen sorgten zudem für eine gleichmäßige Wassertemperatur. Die tiefsten Stellen waren mit Sicherheit an diesem Tage nicht die Aufenthaltsorte der Schuppenträger. Vielleicht waren sie wegen der milden Außentemperaturen in die flachen und überfluteten Bereiche geschwommen, die wegen der Unterwasserhindernisse nicht zu beangeln waren.
Die einzige realistische Option war ein Wechsel des Gewässers. Es müsste ein kleines sein, in dem sich die Fische nicht in der unerreichbaren Mitte aufhalten konnten. Eine geringe Wassertiefe wäre ebenfalls von Vorteil, denn dann wäre erstens das Finden der richtigen Tiefe kein Problem und die Fische wären möglicherweise an diesem warmen Tag (15 °C) aktiv auf Nahrungssuche.
Es war mittlerweile 14 Uhr und ich hatte noch eine Einladung zum Kaffee, die ich nicht ausschlagen wollte und konnte. Christian sagte mir, dass er auf dem Heimweg an einem Gewässer vorbei käme, welches ziemlich gut dem eben beschriebenen Idealgewässer entsprach. Dort wollte er noch einmal einen Versuch starten. Ob er erfolgreich war, erfährst du im letzten Abschnitt dieses Berichtes.
Erfolgreiche Taktik beim Angeln mit Pinkies im Winter
Das langgestreckte und nur 0,40 ha große Talkenloch erfüllte nahezu alle weiter oben beschriebenen Eigenschaften eines Wintergewässers.
Christian ging wieder nach unserer vereinbarte Taktik vor und legte einen Futterplatz mit etwas Süßstoff an. Leider hatte er nicht mehr die Zeit, einen zweiten ohne Süßstoff zum unmittelbaren Vergleich aufzubauen.
In jedem Fall aber waren die Fische unmittelbar nach der Startfütterung am Platz, so dass er schnell eine erste kleine Rotfeder fangen konnte.
Kurz danach stellten sich auch die Hauptzielfische beim Angeln mit Pinkies, nämlich die Rotaugen ein, von denen Christian eine schöne Serie fangen konnte. Durch regelmäßiges Schießen weniger loser Pinkies erzeugte er einen Futterneid, der die Fische in hoher Frequenz beißen ließt.
Wären wie gleich zu diesem Gewässer gefahren, hätte sich der Futterplatz allmählich aufgebaut. Wer weiß, was uns dann noch an den Haken gegangen wäre?
Fazit
Wie du siehst, war neben der sorgfältigen Vorbereitung eines geeigneten Futters sie richtige Wahl des Angelgewässers der entscheidendste Erfolgsfaktor.
Wir wünschen dir viel Glück bei der Gewässerwahl und Erfolg beim Angeln mit Pinkies im Winter.
Weitere Tipps und Trick zum Friedfischangeln bekommst du in meinen E-Books. Schau dir die Infoseiten gerne mal an. Vielleicht ist etwas für dich dabei.
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