Bait-Crusher

Einen Bait-Crusher habe ich vor einigen Jahren während eines Besuches bei Michael Schlögl kennengelernt. Seit dem trage ich einen solchen bei fast jeder Angelsession bei mir. Er ist klein und handlich, so dass er in jeder Angeltasche Platz findet. Ich zeige dir in diesem Testbericht, wozu du einen Bait-Crusher verwenden und wie du seine vielen Vorteile nutzen kannst.

Was ist ein Bait-Crusher?

Bait ist der englische Name für Köder. „To crush“ bedeutet so viel wie „zerquetschen“ oder „zerkleinern“. Damit steckt die Hauptfunktion dieses Gerätes bereits im Wort. 

Ein Bait-Crusher sieht auf den ersten Blick aus wie eine Madendose. Im folgenden Bild siehst du die Ansicht meines Crushers von oben und von unten:

Korda Krusha klein
Die kleine Korda Krusha hat einen Innendurchmesser von knapp 8 cm. [Bildquelle: © René Schulze]

Wenn du ihn öffnest, dann siehst du zwei ähnliche Hälften, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Beide haben extrem stabile Plastikzähne, die sich beim Benutzen gegeneinander bewegen.

Das innere der Korda Krusha ist mit Zaehnen gespickt.
Die scharfen Zähle eines Bait-Crushers zerkleinern fast alles, was du ihnen vorsetzt. [Bildquelle: © René Schulze]

Anwendungsprinzip

Ein Bait-Crusher ist zum Zerkleinern und Zerquetschen von Ködern zum Karpfenangeln gedacht (z.B. Pellets, Boilies, Tigernüsse). Dabei füllst du die Köder in die kleinere Hälfte ein, die am Rand mit dem Wort „fill“ gekennzeichnet ist.

Die Beschriftung fill zeigt die fuellbare Seite.
Die kleinere Hälfte trägt die Aufschrift „fill“. [Bildquelle: © René Schulze]

Danach stülpst du den größeren Deckel drauf und drehst beide Teile mehrere Male gegeneinander. Die scharfen Zähne zerkleinern den Inhalt je nach Belieben.

Der Vorteil liegt in der hohen Geschwindigkeit, mit der du die Bestandteile zerkleinern kannst. Schon wenige Umdrehungen reichen für die meisten Köder. Zur Demonstration habe ich es mit 12 mm Boilies probiert.

Auch Boilies zerkleinert die Korda Krusha.
Boilies sind kein Problem…[Bildquelle: © René Schulze]
Zerkleinerte Boilies
...und nach wenigen Umdrehungen nahezu pulverisiert. [Bildquelle: © René Schulze]

Bei Pellets habe ich die Erfahrung gemacht, dass du hier etwas länger drehen musst. Auch wenn du dabei denkst, die Zähne brechen ab, so sind es am Ende doch nur die Pellets, die knacken. Ich habe daraufhin probiert, die Pellets vorher etwas einzuweichen, was schlussendlich noch besser ging.

Übergieße die trockenen Pellets mit Wasser und lass sie etwa eine Minute Feuchtigkeit aufsaugen. Gieße dann das Wasser ab und lass sie noch eine Weile stehen. Danach lassen sie sich leichter zerkleinern.

Korda-Krusha Pellets
Mein eigenes Krusha verwende ich auch zum Zerkleinern von Pellets, die ich allerdings etwas vorweiche. [Bildquelle: © René Schulze]

Auch Stipper brauchen die Korda Krusha

Die Erfinder der Bait-Crusher haben in erster Linie die Karpfenangler im Blick gehabt, aber als Stipper schätze ich das Universalwerkzeug genau so.

Du kannst dein Lockfutter im Handumdrehen mit zusätzlichen Ködern bereichern. Besonders beim Schleienangeln mit kleinen Boilies kannst du schnell noch einige zermahlen und ins Futter geben. Damit wirst du die Tincas noch schneller auf den Geschmack bringen.

Meine Lieblingsanwendung habe ich dir bis zum Schluss aufgehoben:

Stell dir vor, du angelst mit lebenden Maden und die Kleinfische stürzen sich gierig auf deinen Hakenköder, sobald er ins Wasser taucht. Was du jetzt brauchst, sind tote Maden! Diese sind übrigens in fast allen Situationen den Lebenden gegenüber im Vorteil (außer natürlich, dass sie tot sind :-)).

Du wirst es nicht schaffen, in 2 Minuten eine Handvoll toter Maden herzustellen. Wenn du sie in ein Gefäß mit Wasser schüttest, dann dauert es locker eine Stunde, bis sie halbwegs einsatzfähig sind. Andere Tötungsmechanismen sind uneffektiv oder die Maden sind nicht mehr so qualitativ wertvoll.

Aber du hast deinen Bait-Crusher.

Was denkst du passiert, wenn du Maden in den Zerquetscher packst und mehrfach drehst? Schau es dir an:

Maden einschläfern mit dem Bait-Crusher

Ich habe meinen Crusher schon einige Zeit im Einsatz und mit ihm schon erfolgreich „Maden eingeschläfert“. Du hast richtig gehört. Die meisten Maden werden nicht richtig getötet, sondern nur bewegungslos gemacht, was ja den gleichen Zweck erfüllt. Die folgenden zwei Bilder zeigen, wie du das machen musst:

Maden zum Einschlaefern einfüllen
Fülle den unteren Teil reichlich mit Maden, die du "einschläfern" möchtest. [Bildquelle: © René Schulze]
Maden fertig zum Anfuettern
Nach mehrmaligem Drehen sind die Maden fertig zum Anfüttern und haben eine dünnere Haut. [Bildquelle: © René Schulze]

Nach den Einschläfern solltest du die Maden im Wasserbad lagern, weil sonst einige wieder lebendig werden. Außerdem trocknen sie so nicht aus.

Das Einschläfern der Maden mit einem Crusher hat 3 entscheidende Vorteile gegenüber dem normalen Abtöten im Wasser:

  1. Es geht viel schneller! In 2 Minuten hast du eine Hand voll fertiger Maden zum Anfüttern.
  2. Die Maden sind nicht so lasch, sondern haben noch eine kompakte Form (siehe Bild) und sehen so aus als würden sie noch leben.
  3. Maden haben eine derbe Haut. Diese wird durch das Drehen im Crusher dünn gerubbelt, so dass sie viel attraktiver für die Fische sind. Diese wollen nämlich das eiweißreiche Innere der Maden fressen.

Wie du vielleicht weißt, riecht auch das Innere von Castern für die Fische sehr verlockend. Wenn du zu den Maden einige Caster mit in deinen Bait-Crusher packst, dann sind die Maden durch die zerplatzten Caster noch verlockender.

Korda Krusha gefuellt mit Maden und Castern
Fülle Maden und Caster in den unteren Teil ein. [Bildquelle: © René Schulze]
Korda Krusha mit Castern nach dem Drehen
Nach dem Drehen schlafen die Maden und sind vom Castersaft überzogen – eine leckere Mischung für alle Fische. [Bildquelle: © René Schulze]

Fazit

Wie du an den Beispielen siehst, ist ein Bait-Crusher ein wirklich nützliches Werkzeug sowohl für den Karpfenangler als auch für den Stipper. Damit bist du anderen gegenüber durch besseres Futter und attraktivere Köder entscheidend im Vorteil. Außerdem sparst du wertvolle Zeit.

Wie oben angedeutet, gibt es Bait-Crusher in mehreren Größen und von verschiedenen Herstellern. Ich empfehle dir die kleineren Variantan, denn bei härteren Ködern braucht man schon etwas Kraft. Die großen sind dann schwerer zu drehen. Außerdem brauchst du zu viele Maden, um sie zu füllen.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Bait-Crusher!

René

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